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Jesus, Sohn der Maria
Verlag: Islamische Bibliothek
Auflage: 3. verbesserte und erweiterte Auflage
Titel der 1. Auflage: "Jesus, der Prophet Allahs"
Herausgeber: M.A. Rassoul
Im Namen Allahs,
des Allerbarmers, des Barmherzigen!
„Und die Wehen der Geburt trieben sie zum
Stamm einer Dattelpalme. Sie sagte:
"O wäre ich doch zuvor gestorben und wäre
ganz und gar vergessen!" Da rief er (Jesus)
ihr von unten her zu: "Sei nicht traurig.
Dein Herr hat dir ein Bächlein fließen lassen;
und schüttele den Stamm der Palme in deine
Richtung, und sie wird frische reife Datteln
auf dich fallen lassen. So iss und trink und
sei frohen Mutes. Und wenn du einen
Menschen siehst, dann sprich: »Ich habe dem
Allerbarmer zu fasten gelobt, darum will ich
heute mit keinem Menschen reden. «"“
(Quran 19:23-26)
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Inhalt
Vorwort 3
Die Ereignisse von damals 4
Das Haus Imrān 4
Marias Geburt 5
Zacharias Bittgebet 5
Marias Empfängnis 6
Die Geburt Jesu’ 7
Der Familienstreit 8
Die frohe Botschaft 9
Die Wunder Jesu’ 10
Die Ermordung Johannes’ 11
Die List gegen Jesus 12
Jesu’ Himmelfahrt 13
Das ist die Wahrheit 14
Jesus war ein Muslim 16
Anhang
Verse aus dem Quran
über Jesus und seine Mutter,
Friede auf beiden 16
Die Datteln 19
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Vorwort
Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten. Hochgepriesen sei Er, Der Einzige
und Allmächtige Schöpfer, Der nicht zeugt und nicht gezeugt worden ist, und Ihm
ebenbürtig ist keiner (Quran 112:3).
Und Segen und Friede seien über allen Propheten und all den Menschen, die deren
Lehre wahrhaftig und aufrichtig folgen.
Dieses Buch liefert eine für alle Zeiten einmalige Geschichte; sie ist deshalb einmalig,
weil ihre Inhalte die Menschheit Jahrhunderte lang bis zum heutigen Tag
beschäftigen.
Der seltsame Charakter dieser Geschichte besteht auch darin, dass sie, neben
einigen freudigen und wundersamen Ereignissen, auch sehr traurige Zeiten für die
Gläubigen darstellt, die mit dem Verscheiden Jesu’, Allahs Friede auf ihm, im jungen
Menschenalter zu Ende kamen.
In diesem Buch wird man auch manche Wunder erfahren, die der Prophet Jesus
ausgeführt hatte und unter Christen selbst unbekannt sind; man darf dabei nicht
glauben, es handele sich um ein besonderes Können in der Person Jesu’; denn es
konnte selbst nur das machen, was Allah ihm mit Seiner Erlaubnis an Macht und
Fähigkeit gegeben hat.
Auf Quellenhinweise der Quran-Verse in Fußnoten wurde deshalb verzichtet, um
den Lesefluss zu fördern. Dafür stehen diese Verse thematisiert im Anhang.
Der Leser wird gebeten, diese Geschichte mit großer Aufmerksamkeit zu lesen; denn
sie hat wesentliche Glaubensinhalte, die für jeden Menschen wegweisend sind und
für sein Schicksal im irdischen Leben und nach dem Tod eine große Bedeutung
haben.
Möge Allah dem Leser dieses Buches Augen und Herz für den wahren Glauben
öffnen und ihm Frieden im Diesseits und im Jenseits schenken.
Amin!
Abu-r-Ridā
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Die Ereignisse von damals
Durch die beiden Geschichten „Yusuf der Prophet Allahs“ und „Die Propheten Allahs,
Musa und Harun“ (Islamische Bibliothek) erfuhren wir, wer die Kinder Israels sind.
Ein kurzer Überblick möge uns die Ereignissein diesen beiden Geschichten im
Gedächtnis wachrufen.
Nachdem sich Yusuf, seine Eltern, seine Brüder und ihre nachkommen in Ägypten
niedergelassen und dort in Wohlstand und Frieden gelebt und zahlreich geworden
waren, geschah es, dass der gutherzige Pharao, der ihnen den besonderen Schutz
gewährte, starb. Er wurde von einem neuen Pharao gefolgt, der von der
Vorgeschichte über Yusuf und seine Familie nichts wusste. Er ließ die neugeborenen
Knaben der Kinder Israels töten, um ihre Zahl zu verringern, erschwerte ihnen das
Leben und knechtete sie für harte Arbeiten im Land.
Da entsandte Allah Moses und seinen Bruder Aaron als zwei Propheten zum Pharao
und ließ sie von ihm unter Beweisführung durch Allahs Wunder verlangen, den
Kindern Israels zu erlauben, mit ihnen zu ziehen und das Land zu verlassen.
Als Pharao diese Aufforderung ablehnte, bestrafte Allah ihn und sein Volk mit Dürre
und Mangel an Früchten, sandte ihnen Unmengen von Heuschrecken, Läusen und
Fröschen und verwandelte ihr Trinkwasser in Blut.
Da war Pharao gezwungen, die Kinder Israel mit Moses und Aaron ziehen zu lassen
und verfolgte sie in Richtung Meer, wo Allah Moses erlaubte, ein großes Wunder zu
vollbringen, indem er mit seinem Stock das Meer spaltete und so eine trockene
Strasse für sein Volk schaffte.
Nachdem sich die Kinder Israels von dem Zugriff des Pharaos gerettet hatten,
durchreisten sie die Wüste, bis sie wieder im Land ihrer Vater ankamen und sich dort
niederließen.
Das Haus Imrān
Es vergingen dort hunderte von Jahren, in denen Allah den Kindern Israels weitere
Propheten entsandte. Unter ihnen waren Salomo und David, denen Allah auch
Königtum, Reichtum und Macht über andere Völker gab. Aus dem Hause des Königs
David stammen fromme Generationen, zu denen das Haus Imrān gehört. Über
dieses haus sagt Allah im Quran:
„Wahrlich, Allah erwählte Adam und Noah und das Haus Imrān vor allen Welten, ein
Geschlecht, von dem einer aus dem anderen stammt, und Allah ist Allhörend,
Allwissend.“
Damals richtete die schwangere Frau des Imrān ein Bittgebet zu Allah, in dem sie
sagte: „Mein Herr, siehe, ich gelobe Dir, was in meinem Schoße ist, Dir zu weihen; so
nimm es von mir an; siehe, Du bist der Allhörende, der Allwissende.“
Innerlich meinte sie aber, dass Allah ihr einen Sohn schenken möge, den sie in den
Dienst des Tempels einstelle.
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Marias Geburt
Als die Frau des Imrān ihr Kind zur Welt brachte, sagte sie:
"Mein Herr, siehe, ich gelobe Dir, was in meinem Leibe ist, zu weihen; so nimm es
von mir an; siehe, Du bist der Allhörende, der Allwissende." Und als sie es geboren
hatte, sagte sie: "Mein Herr, siehe, ich habe es als Mädchen geboren." Und Allah
wußte wohl, was sie geboren hatte; denn der Knabe ist nicht wie das Mädchen. "Und
ich habe sie Maria genannt, und siehe, ich möchte, daß sie und ihre Nachkommen
bei Dir Zuflucht nehmen vor dem gesteinigten Satan." Und so nahm sie Allah gnädig
an und ließ sie in schöner Weise in der Obhut des Zacharias heranwachsen. Sooft
Zacharias zu ihr in den Tempel hineintrat, fand er Speise bei ihr. Da sagte er: "O
Maria, woher kommt dir dies zu?" Sie sagte: "Es ist von Allah; siehe, Allah versorgt
unbegrenzt, wen Er will."
Zu dieser Dienerin Allahs, die in Gottesfrucht und vorbildlicher Frömmigkeit lebte,
schickte Allah Seine Engel mit einer außergewöhnlichen Botschaft, indem die Engel
sprachen:
"O Maria, siehe, Allah hat dich auserwählt und gereinigt und erwählt vor den Frauen
der Welten. O Maria, sei vor deinem Herrn voller Andacht und wirf dich nieder und
beuge dich mit den Sich-Beugenden."
Unser Prophet Muhammad (Allahs Segen und Friede auf ihm), sagte:
„Unter den Männern gibt es viele, die vollkommen waren; und unter den Frauen
waren nur Asiya, die Frau des Pharao und Maria, Tochter des Imran, vollkommen.“
Zacharias’ Bittgebet
Bevor wir die Geschichte von Maria fortsetzen, erfahren wir von der Barmherzigkeit
Allahs gegen Seinen Propheten und Diener Zacharias, der von den wunderbaren
Ereignissen mit Maria sehr beeindruckt war. Da rief er Seinen Herrn mit leiser
Stimme und sagte:
„Mein Herr, meine Knochen sind nun schwach geworden, die Haare auf meinen Kopf
schimmern grau, und meine Frau ist unfruchtbar geworden. Doch niemals, mein Herr,
bin ich mit meiner Bitte an Dich unglücklich gewesen. So gewähre Du mir darum
einen Nachfolger, auf dass er mein Erbe sei und der Erbe des Hauses Jakobs. Und
mach ihn, Mein Herr, Dir wohlgefällig.“
Allah erhörte die Bitte des alten Propheten. Da riefen ihm die Engel zu, während er
zum Gebet im Tempel stand:
"Siehe, Allah verheißt dir Johannes, den Bestätiger eines Wortes von Allah, einen
Vornehmen, einen Asketen und Propheten, einen von den Rechtschaffenen."
Wieder erstaunt über Allahs Allmacht sagte Zacharias:
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"Mein Herr, soll mir ein Knabe (geschenkt) werden, wo mich das Alter doch
überkommen hat und meine Frau unfruchtbar ist?"
Allah sprach:
„So ist es! Es ist Mir ein leichtes, und Ich habe dich zuvor erschaffen, als du ein
Nichts warst.“
Zacharias sagte:
„Mein Herr, gib mir ein Zeichen dafür.“
Allah sprach:
"Dein Zeichen ist, dass du drei Tage lang zu den Menschen nicht sprechen wirst
außer durch Gesten.“
So trat Zacharias aus dem Tempel heraus vor seine Leute und sah, dass er nicht
reden konnte. So gab er ihnen zu verstehen, dass sie Allah am Morgan und am
Abend für Seine Allmacht und Größe preisen sollen.
Die Verheißung Allahs ist wahr. Er erhörte ihn, heilte seine Frau von ihrer
Unfruchtbarkeit und schenkte ihm Johannes; denn sie verrichteten gute Taten und
riefen Allah in Hoffnung und in Frucht an und waren demütig vor Ihm.
Allah verlieh Johannes Weisheit in Knabenalter und ein liebevolles Gemüt und
Reinheit. Er gab ihm auch das Prophetentum und sagte über ihn im Quran:
„Und er war fromm und ehrerbietig gegen seine Eltern. Und er war nicht hochfahrend,
trotzig. Und Friede war auf ihm an dem Tage, als er geboren wurde, und an dem
tage, als er starb, und Friede wird auf ihm sein an dem Tage, wenn er wieder zum
Leben erweckt wird.“
Marias Empfängnis
Nach diesem wunderbaren Geschehen, das sich mit Zacharias ereignet hatte, kamen
die Engel zu Maria und sprachen:
„O Maria, siehe, Allah verkündet dir ein Wort von Ihm; sein Name ist der Messias,
Jesus, der Sohn der Maria, angesehen im Diesseits und im Jenseits, und einer von
denen, die (Allah) nahestehen.“
Als sie diese Botschaft hörte, war sie so überrascht, dass sie sich in aller Eile von
ihrer Familie nach einem östlichen Ort zurückzog, um sich von der Außenwelt
abzuschirmen.
Da, wo sie sich jetzt ganz allein und in Abgeschiedenheit versteckt hielt, sandte Allah
Seinen Engel Gabriel zu ihr, der ihr in der Gestalt eines vollkommenen Menschen
erschien. Maria rief erschrocken:
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"Ich nehme meine Zuflucht vor dir beim Allerbarmer, (laß ab von mir,) wenn du
Gottesfurcht hast."
Gabriel beruhigte sie und sprach:
"Ich bin der Bote deines Herrn. (Er hat mich zu dir geschickt,) auf daß ich dir einen
reinen Sohn beschere.“
Nun staunte Maria genauso wie Zacharias damals über die wunderbare Geburt
seines Sohnes, und sie argumentierte voller Scham und Verwunderung mit ähnlicher
Logik:
"Wie soll mir ein Sohn (geschenkt) werden, wo mich doch kein Mann (je) berührt hat
und ich auch keine Hure bin?"
Gabriel erwiderte:
"So ist es; dein Herr aber spricht: »Es ist Mir ein leichtes, und Wir machen ihn zu
einem Zeichen für die Menschen und zu Unserer Barmherzigkeit, und dies ist eine
beschlossene Sache.“
Eine Sache, die von Allah beschlossen ist, gehört zu Seiner Fügung, und Seine
Fügung ist unabänderlich. Und so empfing sie ihn und zog sich mit ihm weiter an
einen anderen entlegenen Ort zurück.
Damit legt Allah das Beispiel von Maria den heutigen Frauen und Mädchen vor, die
ihre Scham und Keuschheit abgelegt haben und sich zugleich als Gläubige
bezeichnen.
Die Geburt Jesu’
Nirgendwo steht im Quran, wie lange Maria ihren Sohn im Leib getragen hatte. Über
die Zeit unmittelbar nach der Empfängnis lesen wir im Buch Allahs:
„Und die Wehen der Geburt trieben sie zum Stamm einer Dattelpalme.“
Sie war betrübt und voller Sorge und sagte:
„"O wäre ich doch zuvor gestorben und wäre ganz und gar vergessen!"“
In diesem Augenblick kam Jesus zur Welt, und er hat nicht wie jedes andere Kind
geschrieen.
Unser Prophet Muhammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:
„Es gibt unter den Menschen kein Neugeborenes, das nicht bei seiner Geburt vom
Satan berührt wird, und das auf Grund der Berührung durch Satan zu schreien
beginnt. Nur Maria und ihr Sohn Jesus sind die Ausnahmen davon.“
Statt zu schreien rief Jesus seiner Mutter von unten her zu:
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“Sei nicht traurig. Dein Herr hat dir ein Bächlein fließen lassen ; und schüttele den
Stamm der Dattelpalme in deine Richtung, und sie wird frische reife Datteln auf dich
fallen lassen. So iss und trink und sei frohen Mutes. Und wenn du einen Menschen
siehst, dann sprich: »Ich habe dem Allerbarmer zu fasten gelobt, darum will ich heute
mit keinem Menschen reden.“
Diese Aussage des Kindleins Jesus gibt Anlass dazu, sich darüber Gedanken zu
machen. Die Fähigkeit, als Kind unmittelbar nach der Geburt zu reden und
Informationen an die Mutter über die Art und Weise der ersten Hilfe nach der Geburt
zu geben, ist als Wunder und Zeichen des Prophetentum Jesu’ anzusehen.
Und in der Aufforderung an eine schwache Frau, sie solle den dicken Stamm einer
Dattelpalme nach der Entbindung schütteln, um reife Datteln zu ernten, steckt ein
weiteres Wunder. Gläubige Menschen verstehen darunter, dass, wenn man Allah um
etwas bittet, man sich trotzdem bemüht und von den Mitteln Gebrauch machen soll,
die Allah uns gegeben hat. Alles weitere erledigt dann Allah für seine Diener.
Der Familienstreit
Nachdem Maria ihr Kind eingewickelt, von dem gesegneten Wasser aus dem
Bächlein getrunken und frische Datteln gegessen hatte, brachte sie ihr Söhnlein
Jesus auf dem Arm zu ihrer Familie.
Das Verhalten der Familie dort zeigte, dass sie tatsächlich von der Empfängnis und
Schwangerschaft ihrer Tochter nichts gewusst hatten. Deshalb wird es für sehr
wahrscheinlich gehalten, dass die Wehen der Geburt zeitlich unmittelbar nach der
Empfängnis, und sobald sich Maria an einen entlegenen Ort zurückgezogen hatte,
kamen.
Als die Familie das Kind auf dem Arm ihrer Tochter Maria sah, sagten sie:
"O Maria, du hast etwas Unerhörtes getan. O Schwester Aarons, dein Vater war kein
Bösewicht, und deine Mutter war keine Hure."
Da Maria Allah das Fasten gelobt hatte, und dazu gehörte, dass sie mit niemandem
reden dürfte, gab sie ihnen ein Zeichen und zeigte auf Jesus, damit sie mit ihm weiter
reden sollten. Sie sagten:
"Wie sollen wir zu einem reden, der noch ein Kind in der Wiege ist?"
Und so ließen sie sich von dem großen Wunder überraschen, als Jesus sich
meldete und sagte:
"Ich bin ein Diener Allahs; Er hat mir das Buch gegeben und mich zu einem
Propheten gemacht. Und Er gab mir Seinen Segen, wo ich auch sein möge, und Er
befahl mir Gebet und Zakah, solange ich lebe ; und ehrerbietig gegen meine Mutter
(zu sein); Er hat mich nicht gewalttätig und unselig gemacht. Und Friede war über mir
an dem Tage, als ich geboren wurde, und (Friede wird über mir sein) an dem Tage,
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wenn ich sterben werde, und an dem Tage, wenn ich wieder zum Leben erweckt
werde."
Damit hatte die Familie den Beweis für die Unschuld ihrer Tochter Maria. Von nun an
setzte sich die Familie zum Wohle des jungen Propheten und seiner Mutter ein.
Die frohe Botschaft
Jesus wuchs auf und trug die Aufgabe eines Propheten. Allah gab ihm Weisheit und
lehre ihn die Thora, die sein Volk, die Kinder Israels, durch Moses von Allah erhalten
hatte.
Das Buch, das Jesus nach seiner Geburt erwähnt hatte, heißt „das Evangelium“, und
es bedeutet „die frohe Botschaft.“
Damit wurde er von Allah zu den Juden, dass heißt den Kindern Israels gesandt,
denen er folgendes verkündete:
"O ihr Kinder Israels, ich bin Allahs Gesandter bei euch, der Bestätiger dessen, was
von der Thora vor mir gewesen ist, und Bringer der frohen Botschaft eines
Gesandten, der nach mir kommen wird. Sein Name wird Ahmad sein."
Der Name Ahmad weist auf das Kommen des Propheten Muhammad hin; denn
sprachlich ist Ahmad und Muhammad gleich und bedeutet „der Preiswürdige“.
Um diese frohe Botschaft zu untermauern, verkündete er seinen baldigen Abschied
von unserem irdischen Leben und sagte:
„Es wird nicht lange dauern; dann werde ich zu Dem gehen, Der mich entsandt hat.
Es st gut für euch, dass ich fortgehe. Denn, wenn ich nicht fortgehe, wird der
Beistand nicht zu euch kommen; wen ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.
Und wenn jener kommt, wird er die Welt überführen in Bezug auf das, was für mich
recht ist, und in Bezug auf das Jenseits.“
Sechshundert Jahre später wurde der Prophet Muhammad tatsächlich, wie in der
Verheißung Jesu’ entsandt, und zwischen den beiden gibt es keinen anderen
Propheten. Seine Botschaft ist in der Tat eine Fortsetzung der segensreichen Kette
von Botschaften und Propheten, und im Kern weicht sie nicht von der Botschaft Jesu’
ab. Diese Tatsache wird im Quran wie folgt bestätigt:
„Und wir entsandten ja auch Noah und Abraham und verbreiteten unter ihren
Nachkommen das Prophetentum und die Schrift. Einige von ihnen waren auf dem
rechten Weg, doch viele von ihnen waren Frevler. Dann ließen Wir unsere
Gesandten ihren Spuren folgen; und Wir ließen ihnen Jesus, der Sohn der Maria,
folgen, und Wir gaben ihm das Evangelium.“
Jesus (Allahs Friede auf ihm) stieß auf heftigen Widerstand seines Volkes, weshalb
Allah in Quran offenbarte:
„Verflucht wurden diejenigen Ungläubigen von den Kindern Israels durch die Zunge
Davids und Jesu’, des Sohnes der Maria. Dies, weil sie ungehorsam waren und
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gegen die Gebote verstießen. Sie hinderten einander nicht an den Missetaten, die
sie begingen. Übel wahrlich war das, was sie zu tun pflegten.“
Dennoch fand Jesus einige Anhänger, in deren Herzen Allah Güte und
Barmherzigkeit legte. Sie waren seine Jünger.
Die Wunder Jesu’
Die Wunder, die Allah Seinen Propheten zu vollbringen erlaubt hatte, waren in ihrer
Natur verschieden. So gab Allah Noah die Macht, die Arche zu bauen und die Sintflut
zu überleben. Dem Propheten Abraham ließ er das Feuer kühl und zum Frieden
werden, so dass Abraham darin in einem kleinen Paradies saß und mit Speise und
Trank versorgt wurde. Der Prophet Moses hatte von Allah die Macht erhalten, seinen
Stock in eine riesige Schlange zu verwandeln, sowie mit diesem das Meer zu spalten.
Hierzu ist zu bemerken, dass jeder Prophet nur seine eigenen, von Allah
zugelassenen Wunder bewirken konnte, ohne jedoch in der Lage gewesen zu sein,
die Wunder anderer Propheten auszuführen, es sei denn, dass Allah gemeinsame
Wunder unter manchen Propheten gelten ließ, wie zum Beispiel die Vermehrung von
Trinkwasser und Nahrungsmitteln, um damit Hungrige zu speisen und Durstige zu
tränken.
Wie Allah den anderen Propheten verschiedene Wunder gab, um sie bei der
Ausführung ihrer Botschaften zu unterstützen, so gab er auch Jesus klare Beweise,
unterstützte ihn durch heilige Eingebung und erlaubte ihm, den Menschen das zu
zeigen, was sie zuvor nie gesehen und gehört hatten. Jesus sagte zu den Kindern
Israels:
"Seht, ich bin zu euch mit einem Zeichen von eurem Herrn gekommen. Seht, ich
erschaffe für euch aus Ton die Gestalt eines Vogels und werde in sie hauchen, und
sie soll mit Allahs Erlaubnis ein Vogel werden; und ich heile den Blindgeborenen und
den Aussätzigen und mache die Toten mit Allahs Erlaubnis lebendig, und ich
verkünde euch, was ihr esset und was ihr in eueren Häusern speichert. Wahrlich,
darin ist ein Zeichen für euch, wenn ihr gläubig seid.“
Da kamen die Leute scharenweise zu Jesus und brachten ihm Kranke mit
verschiedenen leiden, und Jesus heilte sie alle mit Allahs Erlaubnis. Unter den
Kranken war ein Gelähmter, der von starken Männern auf einem Bett getragen wurde.
Und als Jesus den Kranken sah, sagte er zu ihm:
„Steh auf, trage dein Bett und gehe.“
Der Gelähmte erhob sich tatsächlich, nahm sein Bett auf und ging vor den Augen der
vielen Zuschauer weg.
Die Leute staunten, priesen Allah und sagten:
„So etwas haben wir wirklich noch nie gesehen.“
Die Tage vergingen und ein Aussätziger kam zu Jesus und sagte:
„Du Prophet Allahs, heile mich von meinem Leiden, so wie Allah dir die Macht dazu
gegeben hat.“
Jesus streckte seine Hand aus, berührte ihn, und er wurde davon geheilt.
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Und einmal brachte man Jesus einen Blinden und bat ihn, dass er ihn berühre. Jesus
nahm den Blinden bei der Hand, legte seine Hand auf seine Augen und fragte ihn:
„Siehst du etwas?“
Der Blinde blickte auf und sagte:
„Ich sehe dich, die Menschen, die Bäume und alles andere ganz deutlich.“
Darüber hinaus formte Jesus Vogelfiguren aus Ton und hauchte in diese vor allen
Menschen hinein, und die Vogelfiguren wurden mit Allahs Erlaubnis wirklich
lebendige Vogel, die in den Himmel davonflogen.
Trotz der zahlreichen Wunder im Leben des Propheten Jesus (Allahs Friede auf ihm)
blieb er bescheiden, und unser Prophet Muhammad sagte über die Bescheidenheit
und den Anstand Jesu’:
„Jesus, Sohn der Maria, sah einen Mann beim Stehlen, worauf er zu ihm sagte:
»Hast du gestohlen?«
Der Mann erwiderte:
»Nein, bei Allah, außer Dem kein Gott da ist!«
Jesus sagte dann:
»Ich glaube an Allah, und meine Augen haben gelogen!«
Die Ermordung Johannes’
Zu den Zeitgenossen Jesu’ gehörte der Prophet Johannes, der Sohn des Propheten
Zacharias, der Maria betreut hatte.
Zu jener Zeit herrschte ein König namens Herodes, der die Frau seines Bruders
heiraten wollte. Johannes sagte zu ihm:
„Es ist dir gesetzlich nicht erlaubt, die Frau deines Bruders zu heiraten.“
Diese Äußerung kränkte Herodes und ließ ihn in Wut ausbrechen. Seine Wut ging so
weit, dass er Johannes festnehmen und ins Gefängnis werfen ließ.
Kurz darauf feierte Herodes seinen Geburtstag; er gab zu diesem Anlass ein großes
Gastmahl und ließ seine Tochter zu seinen Ehren vor den hohen Gästen einen Tanz
aufführen. Sie tanzte und amüsierte die Gäste so enorm, dass sie ihnen und
Herodes sehr gefiel. In seiner Begeisterung sagte Herodes zu seiner Tochter:
„Bitte mich um etwas, und ich will dir alles geben, was du wünschst, auch dann,
wenn du die Hälfte meines Königsreichs verlangen würdest.“
Da ging sie hinaus und sagte zu ihrer Mutter:
„Du hast bestimmt das gehört, was mein Vater versprochen hat. Gib mir schnell
einen Rat. Um was soll ich am besten bitten?“
Die Mutter sagte zu ihr:
„Dies ist eine Chance für uns, dass wir Rache an dem Menschen nehmen, der sich
Prophet nennt. Verlange von deinem Vater den Kopf des Johannes.“
Mit diesem satanischen Wunsch ging sie eilends zu Herodes hinein und sagte ihm
vor der großen Versammlung:
„Mein Wunsch ist, dass du mir alsbald in einer Schüssel den Kopf des Johannes
gibst.“
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Mit solch grausamem Wunsch hatte der König nicht gerechnet. Da wurde er sehr
betrübt, weil er wusste, dass Johannes ein rechtschaffener Mann ist. Doch um des
Eidschwures und der hohen Gäste willen, wollte er sie nicht abweisen und sich
dadurch blamieren.
Herodes rief sofort einen Soldaten seiner Leibwache zu sich und gab ihm den
Mordbefehl. Der gehorsame Soldat ging hin, enthauptete Johannes im Gefängnis
und brachte seinen Kopf in einer Schüssel zu Herodes, der diese an seine Tochter
unter dem Befehl der Gäste weitergab.
Die Tochter trug die Schüssel eilends zu ihrer Mutter, welche die Tochter mit großer
Begeisterung und Anerkennung für ihre Leistung umarmte und küsste.
Als die Jünger Jesu’ diese Geschichte hörten, waren sie sofort zur Stelle, nahmen
den Leichnam Johannes’ und legten ihn vor Jesus. Jesus berührte die Leiche seines
Freundes Johannes, und siehe, dieser kam durch Allahs Macht wieder ins Leben
zurück. Als die Nachricht zu Herodes kam, sagte er ganz erschrocken:
„Ist er von den Toten auferweckt worden, der, den ich habe enthaupten lassen, ist
auferweckt worden?“
Ihm wurde gesagt:
„Ja, Jesus hat es getan; er ist einer der Propheten Allahs.“
Das war wirklich ein enormer Sieg für den Glauben und eine Genugtuung für die
Gläubigen.
Die List gegen Jesus
Die Kinder Israels, die sich auch Juden nennen, wurden neidisch auf Jesus und
gönnten ihm das nicht, was Allah ihm an Prophetentum und Beweismacht gegeben
hatte. Jesus sagte zu einen Jüngern, die zu ihm hielten und ihm treu blieben:
„Wer sind meine Helfer für Allah?“
Die Jünger sagten:
„Wir sind Allahs Helfer. Wir glauben an Allah, und du sollst bezeugen, dass wir Ihm
ergeben sind.“
Daraufhin richteten sie ein Bittgebet an Allah, in dem sie sagten:
„Unser Herr, wir glauben an das, was Du herabgesandt hast, und folgen dem
Propheten Jesus. darum führe uns unter denen auf, die diese Wahrheit bezeugen.“
Somit glaubte noch ein teil der Juden, während andere ungläubig waren. Da verlieh
Allah denen, die glaubten, Stärke gegen ihren Feind, und sie wurden siegreich“
Die Feinde Jesu’ schmiedeten eine List gegen ihn, um ihn zu töten, und Allah wartete
mit Plänen gegen sie auf; und Allah ist der beste, der Pläne schmiedet. Es war
soweit gekommen, dass die Juden Jesus ohne den geringsten rechtlichen Grund
festnahmen, um ihn an ihren Hohenpriester auszuliefern. Gefesselt schaute er seine
Gegner an und sagte:
„Wie! Seid ihr mit Schwerte und Stöcken ausgezogen, um mich zu ergreifen? Täglich
war ich unter den Menschen und bei euch im Tempel. Ich lehrte und predigte für die
Sache Allahs, und ihr habt mich nicht festgenommen. Warum tut ihr das jetzt?“
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Die Juden konnten diese üble tat nicht rechtfertigen und führten Jesus dennoch zum
Hohenpriester ab, wo alle Ältesten und Schriftgelehrten versammelt waren, um
gegen ihn ein falsches Zeugnis abzulegen.
Obwohl sie nicht das Geringste fanden, was Jesus hätte zur last gelegt werden
können, erklärten sie ihn dennoch für schuldig und sprachen das Urteil über ihn aus,
er sei mit dem Tod zu bestrafen. Anschließend ließen sie Jesus in seinen Fesseln zu
Pilatus, dem römischen Statthalter, abführen.
Jesu’ Himmelfahrt
Pilatus, der nun viel über Jesus hörte und von seinen Wundertaten erfuhr, fragte die
Juden:
„Was soll ich denn mit ihm tun?“
Die Juden schrieen:
„Kreuzige ihn!“
Pilatus erwiderte:
„Was hat er denn Böses getan?“
Da schrieen die Juden überlaut:
„Kreuzige ihn!“
So verhandelte Pilatus mit dem Juden vor seiner Burg weiter, und während der
Verhandlung bekamen die Juden Jesus nicht zu Gesicht; denn sie selbst gingen
nicht in die Burg hinein, vielmehr kam Pilatus zu ihnen heraus, um dann wider in die
Burg hineinzugehen, Jesus rufen zu lassen und nach einem Wortwechsel mit ihm
wieder zu den Juden hinauszugehen, indem er sagte:
„Ich finde keine Schuld an ihm!“
Hinzu kommt noch das von Pilatus gemachte Angebot, dass er den Verbrecher
Barabas anstelle Jesus für die Hinrichtung ausliefern wolle.
Während er aber auf dem Richterstuhl saß, sandte seine Frau jemanden zu ihm und
ließ ihm ausrichten:
„Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten; denn ich habe heute im Traum
seinetwegen viel gelitten.“
Als aber Pilatus sah, dass es nichts nutzte, sondern dass vielmehr ein heftiger
Tumult entstand, nahm er Wasser, wusch sich die Hände vor der versammelten
Menge der Juden und sagte:
„Ich bin unschuldig am Blut dieses Gerechten.“
Dann ging Pilatus wieder in die Burg hinein.
Dies alles geschah immer wieder in der Abwesendheit Jesu’, der sich in der Burg
aufhielt.
Abermals kam Pilatus heraus und sagte zu den Juden:
„Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht als einen, der das Volk irreführe. Und
siehe, beim Verhör habe ich an diesem Menschen keinen Grund für eure Anklagen
gefunden, aber auch Herodes nicht, denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt. Und
siehe, es ist nichts von ihm verübt worden, was des Todes würdig wäre. Darum will
ich ihn freigeben.“
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Pilatus erkannte, dass die Juden Jesus aus Neid ausgeliefert hatten. Die Lege war
sehr ernst und äußerst gefährlich. Da sprach Allah zu Jesus:
"O Jesus, siehe, Ich will dich verscheiden lassen und will dich zu Mir erhöhen und will
dich von den Ungläubigen befreien und will deine Anhänger über die Ungläubigen
setzen bis zum Tag der Auferstehung. Alsdann werdet ihr zu Mir wiederkehren, und
Ich will zwischen euch richten über das, worüber ihr uneins wart. Was aber die
Ungläubigen anbelangt, so werde Ich sie schwer im Diesseits und im Jenseits
bestrafen; und sie werden keine Helfer finden."
Es ist nicht auszuschließen, dass Jesus in diesem Augenblick durch eine Hintertür in
der Burg zur Freiheit gelangte, und dass der Verbrecher Barabas, dem Allah
eventuell eine Ähnlichkeit mit Jesus gegeben hatte, an seiner stelle ausgeliefert und
anschließend gekreuzigt wurde.
Darüber gibt Allah im Quran folgende Auskunft:
"Wir haben den Messias, Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Allahs, getötet",
während sie ihn doch weder erschlagen noch gekreuzigt hatten, sondern dies wurde
ihnen nur vorgetäuscht; und jene, die in dieser Sache uneins sind, sind wahrlich im
Zweifel darüber; sie haben keine Kenntnis davon, sondern folgen nur einer
Vermutung; und sie haben ihn nicht mit Gewißheit getötet. Vielmehr hat Allah ihn zu
Sich emporgehoben, und Allah ist Allmächtig, Allweise.“
Unser Prophet Muhammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:
„Ich schwöre bei Dem, in Dessen Hand mein Leben ist, dass der Sohn der Maria
alsbald zu euch als Schiedsrichter entsandt werden wird; sodann wird er das Kreuz
brechen, das Schwein töten, den Krieg einstellen, und das Geld wird sich vermehren,
dass keiner es wird annehmen wollen. Stattdessen wird eine einzige Niederwerfung
zur Anbetung Allahs besser sein als die Welt und das, was auf ihr ist.“
Die Rettung Jesu’ ist ein ewiger Sieg in der Glaubensgeschichte.
Alles Lob gebühr Allah.
Und gepriesen sei Allah.
Uns Segen und Friede seien auf allen Propheten und Gesandten.
Das ist die Wahrheit
Diese Geschichte über Jesus, Sohn der Maria, ist eine Aussage der Wahrheit, über
die manche uneins sind; denn nach der Himmelfahrt Jesu’ und seiner Errettung
vergingen viele Jahre, und die Menschen haben wieder vergessen, wer Jesus in
Wirklichkeit war.
Die Zeugung Jesu’ ohne Vater hat manche Menschen so fasziniert, dass sie ihm
Göttliches zuschrieben und dabei nicht bedachten, dass Allah den ersten Menschen
Adam ohne Vater und ohne Mutter aus der Erde erschaffen hat. Ferner haben sie
nicht bedacht, dass Eva, die Frau Adams, aus ihm selbst als Vater, aber ohne Mutter,
erschaffen wurde.
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Die Zeugung eines Menschen benötigt normalerweise Mann und Frau, Mutter und
Vater. Dass es Allahs Willen ist, manchen Ehepaaren keine Kinder zu bescheren, ist
ebenfalls ein Zeichen Seiner Allmacht. Im Quran heißt es:
„Allahs ist das Königreich der Himmel und der Erde. Er schafft, was Er will. Er
beschert Mädchen, wem Er will, und Er beschert die Knaben, wem Er will. Oder Er
gibt beide, Knaben und Mädchen, und Er macht unfruchtbar, wen Er will; Er ist
Allwissend, Allmächtig.“
Manche bezeichneten Jesus im Laufe der Zeit als einen Gott, während andere
behaupteten, er sei ein Gottessohn. Dazu kam noch eine weitere Erfindung dadurch,
dass manche behaupteten, Allah sei einer von Dreien. Allah, Erhaben ist Er, sagte:
„Der Sohn Adams beleidigt Mich, und er darf Mich weder beleidigen noch der Lüge
bezichtigen; und dies steht ihm auch nicht zu! Was seine Beleidigung angeht, so,
weil er behauptet, Ich hätte einen Sohn; und was die Bezichtigung der Lüge angeht,
so, weil er sagt: ‚Er wird mich nicht wieder zurückbringen, wie Er mich anfangs
erschuf.’“
Und unser Prophet Muhammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:
„Keiner ist geduldiger über die Verletzung seines Gehörs als Allah, indem manche
Ihm einen Sohn zuschreiben, währen Er sie gesund hält und ihnen den
Lebensunterhalt weitergibt.“
Im Quran aber finden wir die Antwort auf all diese falschen Behauptungen. Dort sagt
Allah:
„Es geziemt Allah nicht, Sich einen Sohn zu nehmen. Gepriesen sei Er! Wenn Er
etwas beschließt, so spricht Er nur: "Sei!" und es ist.“
Und am Tage der Auferstehung wird Allah sprechen:
"O Jesus, Sohn der Maria, hast du zu den Menschen gesagt: »Nehmt mich und
meine Mutter als zwei Götter neben Allah?« wird er antworten: "Gepriesen seist Du.
Nie könnte ich das sagen, wozu ich kein Recht hatte. Hätte ich es gesagt, würdest
Du es sicherlich wissen. Du weißt, was in meiner Seele ist, aber ich weiß nicht, was
Du in Dir hegst. Du allein bist der Allwissende des Verborgenen. „Nichts anderes
sagte ich zu ihnen, als das, was Du mich geheißen hattest: »Betet Allah an, meinen
Herrn und euren Herrn. « Und ich war ihr Zeuge, solange ich unter ihnen weilte, doch
nachdem Du mich abberufen hattest, bist Du ihr Wächter gewesen; und Du bist der
Zeuge aller Dinge. „Wenn Du sie bestrafst, sind sie Deine Diener, und wenn Du
ihnen verzeihst, bist Du wahrlich der Allmächtige, der Allweise."
Allah wird dann sprechen:
"Das ist ein Tag, an dem den Wahrhaftigen ihre Wahrhaftigkeit nützen soll. Für sie
gibt es Gärten, durch welche Bäche fließen; darin sollen sie verweilen auf ewig und
immerdar. Allah hat an ihnen Wohlgefallen, und sie haben Wohlgefallen an Ihm; das
ist die große Glückseligkeit."
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Jesus war ein Muslim
Islam bedeutet „vollständige Unterwerfung und Hingabe“ an Allah, Den Einen Gott.
das Wort „Muslim“ bezeichnet denjenigen, „der sich Allah völlig ergeben hat“. Durch
den Propheten Muhammad (Allahs Segen und Friede auf ihm), wurde also der Islam
keineswegs erst als eine neue Lehre begründet. Wir Muslime glauben an Allah und
an das, was uns herabgesandt worden ist, und was Moses und Jesus und allen
anderen Propheten gegeben wurde. Unser Prophet Muhammad (Allahs Segen und
Friede auf ihm) sagte:
„Wer bezeugt, dass kein Gott außer Allah, Der keinen Partner hat, und dass
Muhammad Sein Diener und Gesandter ist, und dass Jesus der Diener Allahs und
Sein Gesandter und Sein Wort ist, das Er Maria entboten hat und von Seinem Geist,
und bezeugt, dass das Paradies wahr ist, und das Höllenfeuer wahr ist, den lässt
Allah ins Paradies eingehen um dessentwillen, was er im Diesseits getan hat.“
Ferner sagte unser Prophet:
„Ich stehe dem Sohn der Maria am nächsten, sowohl im Diesseits als auch im
Jenseits. Die Propheten sind Brüder auf Grund des göttlichen Auftrags. Ihre Mütter
sind verschieden und ihr Glaube ist nur einer.“
Wenn der Glaube an Allah durch die Hingabe „Islam“ bedeutet, so waren alle
Propheten Muslime, und Jesus war einer von ihnen.
Jesus war also ein Muslim.
Rühmt mich nicht
wie die Christen den Sohn der
Maria rühmten;
denn ich bin nichts anderes als
ein Diener Allahs.
Sagt also:
»Allahs Diener
und Sein Gesandter«.
(Muhammad, der letzte Prophet)
17
ANHANG
Verse aus dem Quran
über Jesus und seine Mutter,
Friede auf beiden
Marias Abstammung und Geburt: Wahrlich, Allah erwählte Adam und Noah und
das Haus Abraham und das Haus 'Imran vor allen Welten , ein Geschlecht, von dem
einer aus dem anderen stammt, und Allah ist Allhörend, Allwissend. Damals sagte
die Frau 'Imrans: "Mein Herr, siehe, ich gelobe Dir, was in meinem Leibe ist, zu
weihen; so nimm es von mir an; siehe, Du bist der Allhörende, der Allwissende." Und
als sie es geboren hatte, sagte sie: "Mein Herr, siehe, ich habe es als Mädchen
geboren." Und Allah wußte wohl, was sie geboren hatte; denn der Knabe ist nicht wie
das Mädchen. "Und ich habe sie Maria genannt, und siehe, ich möchte, daß sie und
ihre Nachkommen bei Dir Zuflucht nehmen vor dem gesteinigten Satan." Und so
nahm sie Allah gnädig an und ließ sie in schöner Weise in der Obhut des Zacharias
heranwachsen. Sooft Zacharias zu ihr in den Tempel hineintrat, fand er Speise bei ihr.
Da sagte er: "O Maria, woher kommt dir dies zu?" Sie sagte: "Es ist von Allah; siehe,
Allah versorgt unbegrenzt, wen Er will." [3:33-37]
Maria wurde auserwählt: Und damals sprachen die Engel: "O Maria, siehe, Allah
hat dich auserwählt und gereinigt und erwählt vor den Frauen der Welten. O Maria,
sei vor deinem Herrn voller Andacht und wirf dich nieder und beuge dich mit den
Sich-Beugenden." [3:42-43]
Die frohe Botschaft: Damals sprachen die Engel: "O Maria, siehe, Allah verkündet
dir ein Wort von Ihm; sein Name ist der Messias, Jesus, der Sohn der Maria,
angesehen im Diesseits und im Jenseits, und einer von denen, die (Allah)
nahestehen. Und reden wird er in der Wiege zu den Menschen und auch als
Erwachsener, und er wird einer der Rechtschaffenen sein." [3:45-46]
Marias Empfängnis: Und erwähne im Buch Maria. Als sie sich von ihrer Familie
nach einem östlichen Ort zurückzog und sich vor ihr abschirmte, da sandten Wir
Unseren Engel Gabriel zu ihr, und er erschien ihr in der Gestalt eines vollkommenen
Menschen ; und sie sagte: "Ich nehme meine Zuflucht vor dir beim Allerbarmer, (laß
ab von mir,) wenn du Gottesfurcht hast." Er sprach: "Ich bin der Bote deines Herrn.
(Er hat mich zu dir geschickt,) auf daß ich dir einen reinen Sohn beschere."Sie sagte:
"Wie soll mir ein Sohn (geschenkt) werden, wo mich doch kein Mann (je) berührt hat
und ich auch keine Hure bin?" Er sprach: "So ist es; dein Herr aber spricht: »Es ist
Mir ein leichtes, und Wir machen ihn zu einem Zeichen für die Menschen und zu
Unserer Barmherzigkeit, und dies ist eine beschlossene Sache. «" Und so empfing
sie ihn und zog sich mit ihm an einen entlegenen Ort zurück. [19:16-22]
Die Geburt Jesu’: Und die Wehen der Geburt trieben sie zum Stamm einer
Dattelpalme. Sie sagte: "O wäre ich doch zuvor gestorben und wäre ganz und gar
vergessen!" Da rief er ihr von unten her zu: "Sei nicht traurig. Dein Herr hat dir ein
Bächlein fließen lassen ; und schüttele den Stamm der Dattelpalme in deine Richtung,
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und sie wird frische reife Datteln auf dich fallen lassen. So iß und trink und sei frohen
Mutes. Und wenn du einen Menschen siehst, dann sprich: »Ich habe dem
Allerbarmer zu fasten gelobt, darum will ich heute mit keinem Menschen reden. «"
[19:23-26]
Maria brachte Jesus zu ihre Familie: Dann brachte sie ihn auf dem Arm zu den
Ihren. Sie sagten: "O Maria, du hast etwas Unerhörtes getan. O Schwester Aarons,
dein Vater war kein Bösewicht, und deine Mutter war keine Hure." Da zeigte sie auf
ihn. Sie sagten: "Wie sollen wir zu einem reden, der noch ein Kind in der Wiege ist?"
Er (Jesus) sagte: "Ich bin ein Diener Allahs; Er hat mir das Buch gegeben und mich
zu einem Propheten gemacht. Und Er gab mir Seinen Segen, wo ich auch sein möge,
und Er befahl mir Gebet und Zakah, solange ich lebe ; und ehrerbietig gegen meine
Mutter (zu sein); Er hat mich nicht gewalttätig und unselig gemacht. Und Friede war
über mir an dem Tage, als ich geboren wurde, und (Friede wird über mir sein) an
dem Tage, wenn ich sterben werde, und an dem Tage, wenn ich wieder zum Leben
erweckt werde." [19:27-33]
Dies ist Jesus: Dies ist Jesus, Sohn der Maria - (dies ist) eine Aussage der
Wahrheit, über die sie uneins sind. Es geziemt Allah nicht, Sich einen Sohn zu
nehmen. Gepriesen sei Er! Wenn Er etwas beschließt, so spricht Er nur: "Sei!" und
es ist. "Wahrlich, Allah ist mein Herr und euer Herr. So dient Ihm! Das ist ein gerader
Weg." [19:34-36]
Dies ist die Wahrheit: Wahrlich, Jesus ist vor Allah gleich Adam; Er erschuf ihn aus
Erde, alsdann sprach Er zu ihm: "Sei!" und da war er. (Dies) ist die Wahrheit von
deinem Herrn! Darum sei keiner der Zweifler. [3:59-60]
Die Dreifaltigkeit: O Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurem Glauben und sagt
von Allah nichts als die Wahrheit. Wahrlich, der Messias, Jesus, Sohn der Maria, ist
nur der Gesandte Allahs und Sein Wort, das Er Maria entboten hat, und von Seinem
Geist. Darum glaubt an Allah und Seine Gesandten, und sagt nicht: "Drei." Lasset
(davon) ab - (das) ist besser für euch. Allah ist nur ein einziger Gott. Es liegt Seiner
Herrlichkeit fern, Ihm ein Kind zuzuschreiben. Sein ist, was in den Himmeln und was
auf Erden ist; und Allah genügt als Anwalt. [4:171]
Wer ist ungläubig?: Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: "Allah ist der
Messias, der Sohn der Maria", während der Messias doch selbst gesagt hat: "O ihr
Kinder Israels, betet zu Allah, meinem Herrn und eurem Herrn." Wer Allah Götter zur
Seite stellt, dem hat Allah das Paradies verwehrt, und das Feuer wird seine Herberge
sein. Und die Frevler sollen keine Helfer finden. Wahrlich, ungläubig sind diejenigen,
die sagen: "Allah ist der Dritte von dreien"; und es ist kein Gott da außer einem
Einzigen Gott. Und wenn sie nicht von dem, was sie sagen, Abstand nehmen,
wahrlich, so wird diejenigen unter ihnen, die ungläubig bleiben, eine schmerzliche
Strafe ereilen. Wollen sie sich denn nicht reumütig Allah wieder zuwenden und Ihn
um Verzeihung bitten? Und Allah ist Allverzeihend, Barmherzig. Der Messias, der
Sohn der Maria, war nur ein Gesandter; gewiß, andere Gesandte sind vor ihm
dahingegangen. Und seine Mutter war eine Wahrhaftige; beide pflegten Speise zu
sich zu nehmen. Siehe, wie Wir die Zeichen für sie erklären, und siehe, wie sie sich
abwenden. Sprich: "Wollt ihr statt Allah das anbeten, was nicht die Macht hat, euch
zu schaden oder zu nützen?" Und Allah allein ist der Allhörende, der Allwissende.
[5:72-76]
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Die Kreuzigung: „…und wegen ihrer Rede: "Wir haben den Messias, Jesus, den
Sohn der Maria, den Gesandten Allahs, getötet", während sie ihn doch weder
erschlagen noch gekreuzigt hatten, sondern dies wurde ihnen nur vorgetäuscht; und
jene, die in dieser Sache uneins sind, sind wahrlich im Zweifel darüber; sie haben
keine Kenntnis davon, sondern folgen nur einer Vermutung; und sie haben ihn nicht
mit Gewißheit getötet. Vielmehr hat Allah ihn zu Sich emporgehoben, und Allah ist
Allmächtig, Allweise. [4:157-158]
Jesus, Sohn der Maria: Und wenn Allah sprechen wird: "O Jesus, Sohn der Maria,
hast du zu den Menschen gesagt: »Nehmt mich und meine Mutter als zwei Götter
neben Allah?« wird er antworten: "Gepriesen seist Du. Nie könnte ich das sagen,
wozu ich kein Recht hatte. Hätte ich es gesagt, würdest Du es sicherlich wissen. Du
weißt, was in meiner Seele ist, aber ich weiß nicht, was Du in Dir hegst. Du allein bist
der Allwissende des Verborgenen. Nichts anderes sagte ich zu ihnen, als das, was
Du mich geheißen hattest: »Betet Allah an, meinen Herrn und euren Herrn.« Und ich
war ihr Zeuge, solange ich unter ihnen weilte, doch nachdem Du mich abberufen
hattest, bist Du ihr Wächter gewesen; und Du bist der Zeuge aller Dinge. Wenn Du
sie bestrafst, sind sie Deine Diener, und wenn Du ihnen verzeihst, bist Du wahrlich
der Allmächtige, der Allweise." [5:116-118]
Die Datteln
Die moderne Naturwissenschaft hat nachgewiesen, dass die Datteln ein Heilmittel für
dutzende von Krankheiten sind: Ein Kilogramm Datteln gibt dem Menschen an
Energie dreimal soviel Kalorien wie ein Kilogramm Fisch; die meisten Sorten
enthalten ca. 75% Fruchtzucker. Datteln fördern die Gewichtszunahme bei Kindern,
stärken die Sehkraft, beruhigen die Nerven und kräftigen sie gleichzeitig, erweitern
die Blutgefäße und wirken sich fördernd auf die Durchblutung im Darmtrakt aus,
schützen den Körper von Trägheit, Lähmung und ansteckenden Geschwüren,
fördern die Heilung von Krankheiten der Leber, helfen bei spröden Lippen, brüchigen
Nägeln und trockener Haut. Der Vers-Abschnitt 19:23-26 im Quran spricht von
frischen reifen Datteln und verrät damit die Jahreszeit in der Jesus (Allahs Friede auf
ihm) geboren wurde. Die Ernte der reifen Datteln erfolgt nach Auskunft der
Dattelexperten in der Sommerzeit. Demnach kann die Weihnachtsfeier im Dezember
nicht stimmen. (vgl. dazu den Titel: „Der Muslim leben nicht vom Brot allein – Speise
und Gesundheit der islamischen Völker“, siehe unter „Datteln“ und „Dattelpalme“,
Islamische Bibliothek Köln).
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Dies ist Jesus
„Dies ist Jesus, Sohn der Maria – dies
ist eine Aussage der Wahrheit, über
die sie uneins sind. Es geziemt Allah
nicht, Sich einen Sohn zu nehmen.
Gepriesen sei Er! Wenn Er etwas
beschließt, so spricht Er nur: "Sei!"
und es ist. "Wahrlich, Allah ist mein
Herr und euer Herr. So dient Ihm!
Das ist ein gerader Weg."
[Quran 19:34-36]
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Motiv des Umschlags
Die Datteln stellen nach dem
Quran vers 19:23-26 die erste
Nahrung dar, die Maria (Friede sei mit ihr)
nach der Geburt Jesu’ zu sich nahm.
Dort lesen wir:
Und die Wehen der Geburt
trieben sie zum Stamm einer
Dattelpalme. Sie sagte:
"O wäre ich doch zuvor gestorben
und wäre ganz und gar vergessen!"
Da rief er ihr von unten her zu:
"Sei nicht traurig. Dein Herr hat dir
ein Bächlein fließen lassen;
und schüttele den Stamm der Dattelpalme
in deine Richtung, und sie wird
frische reife Datteln auf dich fallen lassen.
So iss und trink und sei frohen Mutes.
Und wenn du einen Menschen siehst,
dann sprich:
»Ich habe dem Allerbarmer zu
fasten gelobt, darum will ich heute mit keinem
Menschen reden. «"